Aufnahme in der Vereinigung

Wirsberg wird Mitglied in der Vereinigung der lebenswerten Städte

Als bisher einziger Ort in Oberfranken ist der Markt Wirsberg mit besonderer Unterstützung durch Fernsehkoch Alexander Herrmann der nationalen und internationalen "Vereinigung der lebenswerten Städte - "Cittaslow"/"Slow City" beigetreten.

Landrat Klaus Peter Söllner sprach von einem großen Tag für die Marktgemeinde Wirsberg: Die Aufnahme des Marktes und Luftkurortes in die nationale und inter-nationale Vereinigung lebenswerter Städte cittaslow/slow city. Bürgermeister Hermann Anselstetter dankte am Donnerstagabend, den 29. November 2007, für die offizielle Aufnahme des Marktes Wirsberg und der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Vereinigung, Bürgermeister Norbert Reh aus Schwarzenbruck übergab bei einer kleinen Feierstunde im Sitzungssaal des Rathauses die Zertifizierungsurkunde, die Fahne und eine entsprechende Anstecknadel für das Wirsberger Gemeindeoberhaupt. Als frischgebackene slow city kann Wirsberg seit Donnerstag abend mit zwei possierlichen Tieren firmieren: Der Wasseramsel und der Schnecke.

Diese beiden Tierchen stellen nach den Worten von Bürgermeister Hermann Anselstetter auf den ersten Blick einen kribbelnden Kontrast dar: "Einerseits die quirlige Wasseramsel, der Singvogel, der nicht nur singen und fliegen, sondern auch schwimmen und tauchen kann, und andererseits die langsame Schnecke, die nur mühsam und bedächtig fortkriechen kann." Beide haben aber etwas Sinnvolles gemeinsam: Beide haben immer ein Ziel, beide stehen für Qualitätssymbole, die Schnecke für den behutsamen Fortschritt und die Wasseramsel für einen intakten Lebensraum. Bei näherem Hinsehen stellte dieser scheinbare Kontrast aber eine ideale Harmonie dar, wie Anselstetter betonte: "Maßgeschneidert für unseren Markt und Luftkurort Wirsberg, in dem wirtschaftliche Geschäftigkeit ebenso gefragt ist wie natürliche Idylle." Die Schnecke als Symbol von slow city wird als das Symbol des behutsamen Fortschritts in dem Bemühen um seine Steigerung menschlicher Lebensqualität aufgenommen.

Bürgermeister Hermann Anselstetter machte deutlich, dass dem Markt nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um von Fachbüros teure Entwicklungskonzepte erstellen zu lassen. Da sind oft die eigenen schöpferischen Kräfte gefragt. So war es auch, als man ein selbstgeschneidertes ökologisch orientiertes Ortskonzept als Orientierungsleitlinie für weitere Aktivitäten an die Hand gaben. Zu den Schwerpunkten zählten die Verkehrsberuhigung, die Forcierung von regenerativen Energien, eine positive Radwegeentwicklung, zentrumsnahe, nicht versiegelte Parkplätze, die Sicherung der Luftqualität, der Umbau von Fichten-Mono-kulturen zu gemeindlichen Mischwäldern, Baumpflanzaktionen und vieles mehr. Diese Zielvorgaben bildeten nach den Worten von Bürgermeister Hermann Anselstetter die Basis, um auf den 1. Vorsitzenden der slow city - Vereinigung Deutschland, Bürgermeister Wolfgang Plattmeier aus Hersbruck zuzugehen und die Chancen für eine Aufnahme in diese nationale und internationale Vereinigung auszuloten. Von Anfang unterstützt wurde die Aufnahme von Fernsehkoch Alexander Herrmann und dessen Gattin Eva. Von der Familie Herrmann erhielt der Markt nicht nur Rückenstärkung, sondern auch eine namhafte Spende zur Bewältigung der Mitgliedsbeiträge über zwei Jahresräume hinweg.

Bürgermeister Norbert Reh stellte sehr ausführlich seine Gemeinde Schwarzenbruck vor und verwies auf den Leitsatz, der in der Charta der internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte cittaslow steht: "Die Entwicklung der Städte und Gemeinden stützt sich auf die Fähigkeit, eine eigene typische Besonderheit entwickelt zu haben und diese zu vertreten, eine eigene Identität zu wahren, die auch nach außen hin erkennbar ist und im inneren Kern gelebt wird." Dieser Leitsatz wurde Wirsberg voll erfüllt und der Markt ist auch eine Kommune, die nicht auf Wachstum, sondern auf Lebensqualität setze. Bürgermeister Reh: "Unsere Grundkriterien wurden in allen Facetten erfüllt. Nun geht es darum, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Idee auszulösen. Aber auch die Gemeinde muss dauernd und weiter an dieser Idee arbeiten, denn der cittaslow-Prozess endet nie und die Zertifizierung muss immer wieder aufs Neue erfüllt werden. Wir wollen nämlich Qualität und keine inflationäre Entwicklung." Das Symbol der Vereinigung, die Schnecke, bedeutet nicht langsam und zurück, sondern das tägliche Leben im richtigen Rhythmus anzugehen, zu genießen und in allen seinen Aspekten und Traditionen zu pflegen.

In seinem Grußwort sah es Alexander Herrmann als eine große Ehre an, in die Vereinigung der lebenswerten Städte aufgenommen zu werden. Bürgermeister Hermann Anselstetter habe sich dabei als Motor dieser Idee erwiesen. Nicht nur Wirsberg, sondern der gesamte Landkreis Kulmbach ist nach den Worten von Landrat Klaus Peter Söller stolz auf das Prädikat slow city. Wirsberg stehe gut im Einklang mit der Natur und hier werde auch die Nachhaltigkeit angenommen. Viele Initiativen der Marktgemeinde verfolgen diese Zielrichtung. Landrat Söllner: "Qualität und Originalität stehen hier zurecht im Mittelpunkt." Von einem guten Prozess sprach der Geschäftsführer des Frankenwald Tourismus Service Center, Stefan Fredlmeier, denn seiner Meinung nach habe das Ursprüngliche Zukunft.