Seit zehn Jahren gehört Wirsberg der "Cittaslow"-Bewegung an. Erstmals war der Markt Gastgeber der Frühjahrstagung dieser internationalen Vereinigung
Zur Frühjahrstagung hatte "Cittaslow", die internationale Vereinigung der lebenswerten Städte und Gemeinden, in den Luftkurort eingeladen und für zwei Tage war Herrmann`s Romantik Posthotel der Mittelpunkt der rund 25 Teilnehmer aus ganz Deutschland, meist waren es die Bürgermeister oder die Leiter der Tourist-Informationen. Wirsberg ist seit nunmehr 10 Jahren Mitglied dieser Vereinigung, der in Deutschland mittlerweile 17 Städte und Gemeinden angehören. Jährlich findet eine Frühjahrs- und Herbstversammlung, abwechselnd in einer Cittaslow-Stadt in Deutschland statt und zum ersten Mal war Wirsberg der Tagungsort. Präsident der Cittaslow-Vereinigung Deutschland ist der Bürgermeister der Stadt Deidesheim, Manfred Dörr. Die weiteren Teilnehmer kamen aus Bad Schussenried, Penzlin/Marihn, Hersbruck, Waldkirch, Bischofsheim a. d. Rhön, Nördlingen, Maikammer, Meldorf, Schneverdingen, Lüdinghausen, Bad Essen und Spalt.
Cittaslow ist eine Bewegung, die 1999 in Italien gegründet und von der Slow-Food-Bewegung inspiriert wurde. Hauptziele sind die Verbesserung der Lebensqualität und das Verhindern der Vereinheitlichung und Amerikanisierung. Die lokale Identität soll bewahrt, Traditionen gepflegt, regenerative Energien und der Tourismus gefördert werden. Weltweit zählt das Netzwerk mittlerweile 228 Städte und Gemeinden in 30 Ländern der Welt, dabei in der Tendenz steigend. Mit Cittaslow fand Wirsberg eine Vereinigung, deren Ziele sich im touristischen Bereich sowie bei der Lebensqualität für die heimischen Bürgerinnen und Bürger mit denen des Marktes Wirsberg decken. Cittaslow ist für den Luftkurort die ideale Plattform und eine international bekannte Marke mit dem Symbol der Schnecke für qualitätsorientiertes Ortsmarketing. Fernseh- und Sternekoch Alexander Herrmann unterstützte von Anfang an die Mitgliedschaft von Wirsberg bei Cittaslow und er übernahm für die ersten beiden Jahre auch die Mitgliedsgebühren. Seit 2007 hat Wirsberg schon viele Projekte, Aktivitäten und Veranstaltungen unter dem Deckmantel "Cittaslow" durchgeführt. Es kamen in all den Jahren auch schon viele Einzelpersonen und Gruppen, die sich für Wirsberg als Cittaslow-Kommune interessierten, zum Beispiel Studentengruppen für Stadt- und Regionalentwicklung aus Deutschland und Holland, Schulklassen, Gruppen aus anderen Cittaslow-Städten, wie zum Beispiel Hersbruck in Deutschland oder Ems in Österreich, sogar Städtebauforscher aus Taiwan und eine Doktorandin aus Oxford kamen zu Info-Besuchen in den Luftkurort.
Neu aufgenommen in das deutsche Netzwerk Cittaslow wurden Schneverdingen aus der Lüneburger Heide und Maikammer/Rheinland-Pfalz. Voraussetzung war, dass auch Italien dieser Bewerbung zugestimmt hatte. Cittaslow sieht sich auch als eine Wertegemeinschaft, um die Extremisten und Populisten fernzuhalten und damit auch ein Höchstmaß an Lebensqualität geben zu können.
Bürgermeister Hermann Anselstetter stellte die Marktgemeinde in Wort und Bild dar: "Es werden jetzt im November 10 Jahre und wir sind sehr glücklich, dass wir dabei sind. Für uns ist Cittaslow wie so eine Vitaminquelle für mehr Lebensqualität. Das reicht von der energetischen Sanierung unserer Schule bis zur Bürgeranlage Windenergie und vom sozialen Bereich der Nachbarschaftshilfe bis zu den regionalen Produkten, der Kulinarik und des städtebaulichen Profilbewahrens mit Denkmalschutz bis hin zur Trinkwassergewinnung. Die Frühjahrstagung ist für uns natürlich eine besondere Ehre im 10. Jahr der Mitgliedschaft." Bürgermeister Hermann Anselstetter dankte besonders Hotelier Alexander Herrmann und seiner Familie und dem gesamten Team: "Alexander Herrmann steht voll hinter dieser Initiative und die befreundeten Kommunen waren nicht nur Gäste unserer Marktgemeinde, sondern auch Gäste der Familie Herrmann. Ich war sehr beindruckt von dieser Gastfreundschaft und Herzlichkeit in unserem Herrmann`s Romantik Posthotel und der Großzügigkeit der Familie Herrmann. Da muss ich von der Gemeinde einfach einen Riesendank sagen."
Am Abend traf man sich noch zu einer gemeinsamen Fahrt mit dem über 50 Jahre alten, ehemaligen Mikafa-Wohnmobil von Wolfgang Wagner, dem Enkel des Komponisten Richard Wagner, zum urigen Dorfwirtshaus mit Brennerei der Familie Steinlein im Wirsberger Ortsteil Neufang. Dort erfolgte das Abendessen mit fränkischem Sauerbraten und anschließend einer Kostprobe von der Edelobst-Schnapsbrennerei des Hauses.